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Maschenprobe

Ja, ja,- vor dem Anfertigen eines jeden Strickstückes hat der liebe Gott die Maschenprobe gesetzt.

Wir hassen sie alle (ich auch !!!), jedoch wollen wir ja auch, dass uns z.B. der Pullover auch paßt,- oder ?!? Jeder hat bereits schon ein Strickstück im Kopf, die Wolle ist auch schon gekauft und man möchte unbedingt loslegen. Da hilft es auch leider nicht, die auf der Banderole des Wollknäuels angegebene Maschenprobe einfach mal blind vorauszusetzen.

Warum ? Es ist ganz einfach : Jeder strickt anders,- der Eine lockerer und der Andere fester.

Wenn Ihr Euch nicht ärgern wollt, dann investiert Ihr die Zeit und fertigt eine Maschenprobe an. Tut Euch einfach diesen Gefallen !

Wie gehen wir da jetzt ran ?

Strickt bitte zuerst ein Stück, welches etwas mehr als 10cm x 10cm groß ist. Einige Strickerinnen oder Stricker gehen sogar noch einen Schritt weiter und machen diese Strickprobe nun auch noch nass und lassen diese trocknen, um das Verhalten nach der Wäsche zu simmulieren. Jedes Material reagiert anders. Während manche Wolle dazu neigt, etwas kleiner zu werden, hat andere wiederum vielleicht das Verlangen, sich etwas auszudehen. Die Auswirkungen auf Euer Strickstück könnt Ihr Euch sicher denken.

Nun legt man den Zählrahmen an und zählt genau nach, wieviel Maschen in der Breite und Reihen in der Länge 10cm x 10cm ergeben.

So könnte z.B. ein solcher Zählrahmen aussehen :

Zaehlrahmen         

Natürlich kann man auch ein Maßband anlegen,- nur so ist es einfacher.

Man notiert jetzt einfach wie viele Maschen es in der Breite und wie viele Reihen es in der Höhe sind. Das ist die Grundlage für die Berechnungen.

Wer hat ihn in der Schule gehaßt ? Was ich meine ? Ich meine jetzt den Dreisatz, denn dieser kommt nun zum Einsatz.

Sagen wir mal, die Maschenprobe ergab als Beispiel :

15 Maschen = 10cm

20 Reihen = 10 cm

Ich möchte auf Folgendes umrechnen :

Höhe (Reihen, die ich benötige) = 60 cm

Breite (Maschen, die ich benötige) = 45 cm

Zuerst berechne ich die Höhe :

20 Reihen ergeben nach meiner erstellten Maschenprobe 10 cm. Ich möchte aber auf 60 cm kommen. Man rechnet, wie folgt :

20 Reihen = 10 cm

20 Reihen * 6 = 60 cm

120 Reihen = 60 cm

Nun möchte ich wissen, wie viele Maschen ich laut meiner Maschenprobe anschlagen muss, um auf 45 cm Breite zu kommen. Man rechnet wie folgt :

15 Maschen = 10 cm

15 Maschen * 4,5 = 45 cm

67,5 Maschen = 45 cm

Ja, klar, - 67,5 Maschen lassen sich schwer anschlagen. Nun kommt es darauf an, ob Ihr es lieber etwas lockerer oder enger haben möchtet. Das bedeutet, man rundet entweder auf 68 Maschen auf oder auf 67 Maschen ab.

Das ist doch eigentlich nicht schwer,- oder ?!?

Genau nach diesem Schema kann man dann auch ausrechnen, wo sich z.B. der Ansatz eines Ärmels oder der Beginn des Halsausschnitts bei einem Pullover befinden muss.